(ich habs euch ja gesagt, bevor Sherlock Season 4 ... well ... ich werde wahrscheinlich verheiratet sein, bevor die überhaupt das Skript fertig geschrieben haben ...)
Aber bevor ich euch von Black Friday, Broke Saturday & Food-Coma Sunday erzähle, möchte ich kurz erwähnen: ich habe heute eine Mandarine gegessen ("Cutie" - doesn't make me any cuter though). Das ist eine allgemeine Mitteilung und hat nichts damit zu tun, dass ich sagen möchte, dass ich mich hier gesund ernähre und Vitamine esse und deswegen, sollte ich krank werden vor Weihnachten, dies nicht mit meiner Ernährung zusammenhängt, Mom. ;) (da kann man ruhig mal klatschen)
Und jetzt, wie versprochen, Staffel 2 von "Keeping Up with Julia"
Oh bevor ich es wieder vergesse: hier ein Bild von unserem Truthahn :D (und dem vorm Haus)
BLACK FIRDAY - eine friedvolle Shopping - Nacht
Just kidding ...
Black Friday - The Hunger Games have begun
KUWJ Episode 5
Black Friday: die Nacht, in der Unternehmen die übermüdeten und koffein-gefüllten Menschen dazu bringen, alles zu kaufen. "NUR 20 DOLLAR? NATÜRLICH BRAUCHE ICH DIESEN BUTTERKÜHLER IN ELCH FORM! IST DAS ÜBERHAUPT EINE FRAGE?"
Der Clue an der Sache: man kann nichts umtauschen. Einmal gekauft erinnert dich der Elch-Butterkühler für immer daran, was für schlechte Entscheidungen du triffst, sobald das Gehirn auf Überlebens-Modus umschaltet.
Wenn es einen Tag gibt, der noch besser geeignet ist um seine Weihnachtsgeschenke zu kaufen, als der Samstag vor Weihnachten, dann ist es Black Friday. Es geht doch nichts über eine friedvolle Shopping - Nacht mit 500000 Amerikanern und tollen Sales. Der Tag an dem nicht nur ein Ladenmitarbeiter seinen McMoment erlebt, sobald hunderte Leute in das Geschäft stürmen um einen Fernseher zu ergattern - und wenn sie dafür über Leichen gehen müssen. Da sitzt sogar der Teufel in der Ecke und lernt noch was dazu.
An Black Friday spielen sich dramatischere Szenen ab als in jedem Apokalypsen - Film und alle Staffeln Keeping up with the Kardashians zusammen (und ich muss es wissen, denn ich habe fast alle gesehen). Nirgendwann sonst hat man so viele "'MURICA" - Momente wie in der Nacht auf Freitag nach Thanksgiving. In einem Moment sitzt man mit seiner Familie noch am Tisch und dankt für alles was man hat, im nächsten Moment robbt man unter der Menschenmenge hindurch und schubst Kinder zur Seite um einen elektronischen Bilderrahmen zu ergattern. (But shit it was 99 Cents - wie Macklemore jetzt sagen würde). Wenn es eine Lektion gibt, die ich zu Black Friday gelernt habe dann die: Vermeidet Wallmart, dann solltet ihr überleben. Crazy people LOVE Wallmart.
Aber von Anfang an:
Die diesjährigen Tribute meiner Gastfamilie waren meine Gastmom, Gastschwester und ich. Möge das Glück stets mit uns sein und bei Starbucks die Schlange nie länger als 10 Leute.
Jogging Hose an, Decke umgehängt und schnell noch nen Abstecher zu Starbucks und Dutch Bro's .... lasset die Spiele beginnen.
Wir hatten übrigens keine Schnäppchen-Liste zum Abarbeiten, wir waren Freestyle-Shoppen (deswegen haben wir auch nie Eier zu Hause).
23 Uhr: Life is good.
Der erste Halt unseres Black - Fridays Shopping - Marathons war Fred Meyer's und der Wahnsinn hielt sich in Grenzen. Traditionell gibt es dort Socken zum Schnäppchen - Preis, also durften wir uns durch Unmengen an Flauschsocken wühlen, gemeinsam mit "ein paar" anderen Leuten. Kein schlechter Start in die Nacht. Es hat schon fast etwas meditatives. Habt ihr gewusst, dass es "Ugly Christmas Sweater" - Socken gibt? Das ist alles, was ich je in meinem Leben brauchte.
An der Kasse bezahlten wir schließlich unsere 50 paar Socken, 3 Flauschdecken, 2 Paar flauschige Hausschuhe und eine kleine Cola (for me) und reisten weiter Richtung Madness - Mall (Boise Mall).
Kommt mal auf das Black - Friday Level von diesem Herren. Der Typ weiß wies geht. |
Mitternacht: Feeling good.
Ich möchte ja nicht wie meine ganzen Betreuerinnen im Kindergarten klingen, aber: es war nicht nur Nacht ... es war Vollmond. Und man hat es gespürt. Sogar die liebe Oma von nebenan hatte etwas Wahnsinniges in den Augen, sobald man nur daran dachte, den letzten -20% Topflappen zu kaufen. Zum Glück waren die Menschen in der Mall aber eher friedlich gestimmt, sodass sie mich eher an die Möwen in Nemo erinnerten, als an die Büffelherde in König der Löwen.
1 Uhr früh: I NEED IT.
An einem bestimmten Punkt während Black Friday erreicht das Gehirn einen Punkt, an dem ALLES super ist. Die Stimme im Kopf sagt "JA", die Kreditkarte sagt: "NA" - und da beides sehr gleich klingt, wirds gekauft.
Was man in diesem Stadium am besten macht? Man stellt sich in die Warteschlange bei Starbucks und wartet bis die Symptome abgeklungen sind. Und da man an Black Friday nie alleine in einer Kaffee-Schlange steht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass man bis dahin den 10$ Sweater mit "F*uck b*tches, get money" schon wieder vergessen hat. (wäre vielleicht doch kein passendes Geschenk für meinen Lehrer gewesen). Mit einem heißen Kaffee in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen, hat sich der Kaufrausch dann schon wieder beruhig und man kann locker - flocking wieder an den Schaufenstern vorbeigehen ohne gleich ... WAR DAS EIN KOCHLÖFFEL IN FORM VON EINEM DINOSAURIER? I NEED IT!
2:30 - Blanket Time
Die Kreditkarte glüht, doch man selbst friert. Traurig erinnert man sich daran, dass man seine Kuscheldecke im Truck gelassen hat und man hasst sich nun selbst dafür, dass man dachte, diese nicht zu brauchen. Leider kuscheln Amerikaner doch nicht so gerne wie man dachte, also ist es Zeit eine Decke zu kaufen. Die gibt es hier zum Glück wie ... Karoshirts im Kleiderladen.
Sobald man dann ausschaut wie ein kleiner Decken-Burrito kann die frohe Shoppingsause weitergehen! Der einzige der an dem Tag keine Kuscheldecke brauchte war mein Starbucks-Barista (he was hot 24/7).
4:00 - Getting all them scents
Wir haben Bath & Bodyworks gefunden - was nicht sonderlich schwer war - man folgt einfach dem Geruch nach Carmel Woods und Paris Midnight Bliss (wie auch immer die riechen). Da ich vor habe die kleinen Desinfektionsmittel wie Drogen an meine Mitmenschen in Österreich zu verteilen, steuerte ich gleich auf diese zu. Nachdem ich mich durch etliche Sorten mit Gerüchen wie "Santa's little Helper", "Coming home for Christmas" und "Let it snow" geschnuppert habe, kam ich zum Entschluss dass eh alles gleich riecht und räumte einfach das Regal aus. (Was sind das überhaupt für Namen? Früher hießen die Seifen noch "Raspberry" und "Lemon" und man wusste, nach was man stinken würde aber jetzt... "Rudolph's glowing nose" - hmm könnte nach Beeren oder Rentierscheiße riechen ... we'll never know).
Nachdem alles begann gleich zu riechen begab ich mich auf die Suche nach einer Bath & Bodyworks Mitarbeiterin die nicht komplett fertig aussah (ein totes Pferd soll man ned noch weiter durch den Acker schleifen). Endlich fand ich eine, die noch halbwegs frisch und unverbraucht aussah und fragte sie, wo ich denn die "Kerze die nach Hollister riecht" finden könnte. "Das ist ein Sommerduft", sagte sie, mit einer Einstellung als hätte ich sie gerade gefragt, wo ich mein Neugeborenes verkaufen könnte. Entschuldigung dass ich geboren wurde. (Da hat wohl jemand vergessen sein Morgen-Yoga zu machen). Zum Glück gab es noch ein paar andere - HÖFLICHERE - Mitarbeiter, die mir dann halfen etwas zu finden, dass einen ähnlichen Geruch hatte. (Ich kann doch nicht ohne Hollister - Kerze heimfahren!). FYI: Solche Kerzen nennt man "Mandle" - a man-candle ;) Namaste b*tch
6:00 - How much caffeine do you want? - Just f*ck me up.
Wir waren seit geschlagenen 45 Minuten in einem Kleidergeschäft und suchten Gewand für meine kleinen Gastneffen. Die Party war am Höhepunkt angekommen. Ich hätte mich natürlich auf einen Solo-Shoppingtrip durch die Mall begeben können, doch zu groß war die Sorge, meine Gastfamilie zu verlieren und sie nicht anrufen zu können. Außerdem gab es in der Kinderabteilung Sofas. SOFAS! Hallelujah. Ich entschied mich, die weitere Zeit zu nutzen um "meine Augen auszuruhen" und ab und zu meldete ich mich mit einem "yeah that's cute", wenn mir meine Gasmom oder Gastschwester ein Kleidungsstück zeigten. "Isn't that cuuuuute?" - "Oide, dass ist der 30ste Camo-Baby-Sweater den du mir zeigst. Willst dei Kind verliern?".
Irgendwann zwischen Camo-Sweater Nr. 32 und Latzhose Nummer 5 beschloss ich dann, den Trip zu Starbucks zu wagen. Ich nahm also mein Brot und streute die Krümel, um meine Gastmutter wiederzufinden (der Haken: die Amerikaner in der Mall haben diese aufgefuttert). Mit einem halbleeren Hazelnut Moccha in der Hand, mental am Ende und mit meinem Schrittezähler auf einem neuen Rekord, fand ich dann endlich meine Gastmutter wieder. Das war mein letzter Solo-Ausflug in eine Mall die so groß ist wie mein Heimatland.
8:30 - 'Sup B*tch?
Sportgeschäft ahoi! Wenn es einen Laden gibt, der öfter vertreten ist als Fast Food, dann sind es Sportgeschäfte. Dort bekommt man ALLES in den Farben seines Lieblingsteams. Decken, Stofftiere, Jerseys, Pfannenwender, Golfmarken, Zahnbürsten ... wenn du willst kannst du dort auch deinen Hund einfärben lassen. Leider haben diese Art von Geschäften keinen wirklich anziehenden Charakter auf mich ... sei es weil ich unsportlich bin, oder weil ich keines der vertretenen Teams wirklich kenne (ich feuere meistens das Team mit den hübscheren Farben an). AAABER Rettung nahte in Form meiner Schwester und WhatsApp. Es gibt doch nichts Feiners, als durch einen Laden zu rennen während man telefoniert, und alle anderen starren einen an, weil man wie ein Charakter aus einem 2. Weltkrieg - Film klingt. "Where are you from?" - "ÖsterRReich natüRRlich." - war der Hit im Sportladen.
9:00 - Not dealing with that sh*t
"Hey you dropped something!" - ich drehte mich um und fragte, mit dem selben zuckersüßen Tonfall den ich normalerweise für die Kundschaft meines Catering-Jobs reserviere: "What?" - "Your cute smile". Was darauf folge war ein 2 Minuten langer Redeschwall, wobei der Typ glaubte ich beschimpfe ihn, aber in Wirklichkeit sagte ich nur den Text über gesunde Ernährung auf, den ich vor Jahren einmal auswendige gelernt habe "Das Frühstück ist eine wichtige Mahlzeit, ..." - er wirds nie erfahren und sein Gesichtsausdruck war amaze-beans. (Zu meiner Verteidigung: der Typ war einer von der Sorte creepy, die in Österreich Kinder im Keller versteckt und ich war müde, meine Füße taten weh und ich wollte meinen wohlverdienten Schlaf lieber in meinem Zimmer als in einem Keller verbringen).
10:30ish - Black-Friday-Lag
Könnt ihr euch noch daran erinnern, als ich meinte ein Jetlag sei so, als wäre man betrunken? Ungefähr so fühlte ich mich als wir die Mall endlich verließen. Mit Papiersackerl (für die Deutschen Leser: Papiertüten) in beiden Händen, verließen wir die Mall um prompt eine eiskalte "Sauerstoff-Watschn" zu bekommen. Plötzlich ist der Kaufrausch weg und man wird von der Realität gepackt. Schon allein beim Gedanken daran, wieviel Geld man für den unverzichtbaren Socken-Aufhänger hingeblättert hat wird einem schwindelig. "20 Sockenpaare auf einmal? GUDRUN BRING DAS SCHECKBUCH!" Was da hilft? Shots, shots, shots. (Espresso - Shots wohlgemerkt - ich bin ja nicht 21 ;) - als ob das hier wen interessiert) #mamafixstolz
12:00 - Survival of the fittest
Nur die Harten kommen in den Garten, oder in unserem Fall in "Shopko". Die letzten Tribute von Boise versammelten sich hier um mit letzter Kraft noch ein paar Schnäppchen zu ergattern. Von Christbaumkugeln bis Klopapier landet dann alles im Einkaufswagen. Bei der Kasse fragt man sich dann "wie kommt denn das hier rein", doch gekauft wird es trotzdem. Zu mühsam wäre es, den Holzbodenreiniger wieder zurückzutragen (wir haben übrigens nur Teppichböden im Haus).
12:30 - Back to the crib
Wir sind zu Hause, wir haben Black Friday 2K15 überstanden! Rückblickend betrachtet, war es gar nicht mal so schlimm. Doch man freut sich dann schon wieder auf die Couch zu Hause. Es gibt doch nichts Schöneres als die Nacht anhand von Kreditkartenabrechnungen zu rekonstruieren ("Wann war ich bei Hollister?"), ein bisschen Leftover Food zu naschen (vergesst die Döner nach einer Club-Nacht, Truthahn Sandwiches nach Black Friday sind das einzig Wahre) und sich nebenbei am Fernseher die Szenen von Wallmart zu geben. Kiddos ich sags euch nochmal: shoppt nie in Wallmart. Außer ihr seid Rambos.
Keeping Up with Julia Episode 6 - DRAMA
Noch immer gezeichnet von Black Friday - Lag wachte ich erst um 13 Uhr auf, aß ein paar Pancakes und schaute ein bisschen Football mit meinem Gastvater und Gastbruder. Es hätte ein guter Tag werden können ... doch das Schicksal wollte es anders.
Meine Gastmutter fragte mich, ob ich mit wollte mit ihr und meiner Gastgrandma zu ToysRUs shoppen zu gehen? Das innere Kind in mir schrie begeister JA! Meine Kreditkarte versteckte sich ganz weit unten im Geldbörschen.
Zwischen Barbiepuppen, Playmobil und Co fühlte ich mich pudelwohl - vor allem weil man in den USA alles ausprobieren kann! Sobald mal wieder eine Melodie oder ein sprechender Hund im Shop erklang, konnte man sicher sein dass ich dahinter steckte. Die ToysRUs Mitarbeiter schauten schon nicht mehr ganz so fröhlich, doch was wolln sie tun? Fight me, Helen!
Anschließend beschlossen wir noch zu PetCo zu fahren, mit dem überzeugenden Argument, dass es dort Katzen gäbe, die ich streicheln konnte. (Oida, ich bin da schneller hingrannt als a Österreicher zu Freibier). Richtig gelesen, ich bin gerannt. Meine Gastmom und Gastgrandma sind die 200 Meter lieber mit dem Truck gefahren. Man muss sich seine 10000 Schritte am Tag halt gut einteilen ;)
Long Story short: die Kätzchen waren auf "Thanksgiving-break" und Julia hatte ein Heart-break. Trotzdem verbrachten wir fast eine Stunde in dem Laden (Hundespielzeug einkaufen ist aber auch eine Wissenschaft) - wobei ich in dieser sämtliche 5 Phasen der Trauer durchlief.
Verweigerung: sicher sind die Katzen nur im Hinterzimmer und werden gleich rausgeholt
Wut: wieso müssen diese VERDAMMTEN Tierläden ihre Katzen wegschicken? Ich MÖCHTE SOFORT MIT DEM MANGER SPRECHEN!
Depression: Ich vermisse meinen Barney. Das Leben ist unfair. :(
Verhandlung: Wir könnten ja zu einem anderen Tierladen fahren
Akzeptanz: Forget it! Dieses Verbrechen werde ich nie akzeptieren.
Dieser Tag war dramatischer als die letzte Staffel Ich bin ein Star, holt mich hier raus. - Aber vielleicht war es auch nur das "BlackFridayLag" das da aus mir sprach.
Der einzige Lichtblick des Tages war, als ich wortwörtlich diese Lichter erblickte:
sooo pwetty |
Keeping Up with Julia Episode 7 - Gruselstories made in Austria
Sonntag war Familientag und ich liebe solche Tage. Die ganze Familie versammelt sich in unserem Haus um gemeinsam noch immer Truthahn zu futtern - wie lange hält sowas überhaupt? -, Spiele zu spielen und einfach "abzuhängen". Die Männer waren im Wohnzimmer und schauten das gefühlte 10te Footballmatch während die Ladies im Nebenraum schon ein bisschen für Weihnachten dekorierten. Dabei erzählte ich ihnen ein bisschen von Krampus und Nikolaus und wie die so drauf sind - hätte ich vielleicht sein lassen sollen ^^ Jetzt glauben die nämlich, wir sind komplett verrückt da drüben ^^
Aaaanyway ... der Christbaum hat jetzt Lichter und mein Gastneffe ist sicher brav bis Weihnachten (sonst kommt "Krämpas").
Lesson of the day: Bacon is good for me.
Ok, that's all I have for ya today :) - see ya all later!
xoxoJules
Und jetzt entschuldigt mich, ich und mein Elch-Butterkühler machen uns jetzt ein Sandwich.
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